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goggo ist offline goggo  Restaurationstipps allgemein unsortiert!!! Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen

3.8.2005 - 15:31 Uhr
1378 Posts
R50 Gott


Vorüberlegungen zum Vorgehen

Kaufberatung

Hier einige Tips für den Kauf eines Roller-Oldies, den man restaurieren möchte. Ich mache keine Empfehlung pro oder kontra gewisser Marken oder Typen. Hier spielt wohl die eigene Vorliebe die Hauptrolle. Angebote findest du unter den entsprechenden Links in der Linkliste. Vor dem Kauf

* sich vor dem Kauf ein Bild über die Ersatzteilsituation machen. Gerade bei der ersten Restaurierung ist auf eine gute Ersatzteilangebot zu achten.
* Literatur und Bildmaterial studieren, damit man bei der Besichtigung weiss, ob der Tacho, das Rücklicht, das Horn usw. dem Fahrzeugtypen entspricht.
* sich von den Marktpreisen ein ungefähres Bild machen.

Bei der Besichtigung des Kaufobjekts

* eine fachkundige Person zur Besichtigung mitnehmen.
* Nach den Papieren fragen. Auch allfällige Betriebshandbücher ec.
* Auf Vollständigkeit achten. Vorsicht bei fehlenden Teilen: das sind meist genau jene, die schwierig zu beschaffen sind. Fehlende Teile zum Anlass nehmen, den Preis nach unten zu korrigieren.
* Einseitig abgelaufene Reifen können ein Indiz für eine gestauchte Gabel oder für ein verzogenes Fahrwerk sein.
* Mit einem Tritt auf den Kickstarter kontrollieren, ob der Kolben fest sitzt oder nicht.
* Gerade Teile, deren überholung nicht in Eigenregie durchgeführt werden kann, genauer unter die Lupe nehmen. Hier fallen mal die grossen Kosten an. Beispielsweise Spenglerarbeiten für Durchgerostete Blechteile oder auch viele Chromteile in schlechtem Zustand gehen ins Geld.
* Zerlegte Fahrzeuge sind zwar billig, aber nichts für jemanden, der sich nicht wirklich mit dem entsprechenden Fahrzeugtyp bestens auskennt.



Das Ziel einer Restaurierung

Das Ziel einer Restaurierung ist es nicht, ein Fahrzeug mit Baujahr 2000 und einer Rahmennummer aus dem Jahr 1953 zu haben. Also nicht einfach jedes Teil, das im Nachbau angeboten wird, auch kaufen, Wiederverwenden und Reparieren ist angesagt. Die hier angebotenen Tricks sollen helfen, möglichst viele Arbeiten selber ausführen zu können. Es sind vor allem Tips, die sich auf sämtliche Roller anwenden lassen, doch finden sich auch einige, die typenspezifisch sind. Das Angebot soll auch mit deiner Hilfe erweitert werden, falls du also mal einen glorreichen Einfall hattest, oder Kritik und Verbesserungsvorschläge machen möchtest, so melde dich. Ein detailiertes Formular steht dir dazu zur Verfügung.

Verschiedene Vorgehensweisen

Bevor man mit der Restaurierung beginnt, gilt es, einige grundsätzliche überlegungen zu machen. Es gibt grob 2 vorgehensweisen beim Restaurieren, wobei man sich von Anfang an für die eine entscheiden muss. Du kannst das Fahrzeug reinigen, total zerlegen, alle Teile restaurieren und wieder zusammenbauen. Diese Methode birgt zwar einige Probleme: Wirst du die Restaurierung ev. abbrechen, so kannst du das zerlegte Fahrzeug nur für einen sehr schlechten Preis wieder verkaufen, und du wirst erst am Schluss, wenn du das ganze Fahrzeug wieder aufgebaut hast, sehen, ob beispielsweise deine Kupplung einwandfrei funktioniert. Allenfalls werden dann die ersten Demontagen nötig, bevor du das erste mal gefahren bist. Die Gefahr von Lackschäden zwingt dich zu sehr vorsichtigem Arbeiten. Technische Probleme verlangen nervenaufreibende Arbeitsstunden. Dies kann man umgehen, wenn man das Fahrzeug zuerst technisch überholt. Ohne den Roller vollständig zu zerlegen, werden die Komponenten nacheinander restauriert. Diese Vorgehensweise hat mehrere Vorteile: Du hast das ganze Fahrzeug vor dir, so dass du die Funktion der restaurierten Teile jederzeit überprüfen kannst. Irgend einmal wird der Motor das erste mal anspringen, später wirst du die Funktion deiner "neuen" Bremsen testen können. So macht das Restaurieren Spass. Sollte es dir trotzdem verleiden, so kannst du das Fahrzeug ohne grossen Verlust weiterverkaufen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass du viele Arbeiten mehrfach machen wirst. Schliesslich musst du am Ende, falls der Roller eine neue Lackierung bekommt, ihn trotzdem dann noch fast vollständig zerlegen. Dafür hast du beim Zusammenbau die Gewissheit, dass alles funktionieren wird.

Ebenfalls sollte bei diesen Vorüberlegungen entschieden werden, ob eine Neu-Lackierung notwendig sein wird oder nicht. Nicht einfach davon ausgehen, dass das Fahrzeug eh neu lackiert werden muss! Darüber entscheiden folgende Punkte:

* ist es noch der Originallack, ja/nein?
* wie ist der Zustand der Lackierung?
* wie oft und unter welchen Witterungsverhältnissen werde ich den Roller später fahren?

Ein Roller mit Originallack macht aber auf jeden Fall mehr Freude, gerade wenn es wie bei diesem Beispiel nicht ein Alltagsfahrzeug ist. Und vor Allem kann man sich die teure Lackierung sparen. Wie man kleinere Lackschäden behebt, kannst ebenfalls unter den Restaurationstips.

Kosten einer Roller-Restaurierung

Die Kosten für eine Restaurierung sind nicht zu unterschätzen. Man neigt meist dazu, die Kosten zu tief einzustufen, gerade wenn das Fahrzeug einen guten Eindruck macht. Doch oft kommt noch dieses oder jenes Unerwartete, was die Kosten in die Höhe treibt. Ich habe mir zum Beispiel eine indische Lambretta für sFr. 500.- gekauft, die mir einen guten Eindruck machte. Ich dachte mir, ein paar Fränkli würden ausreichen, um damit auf der Strasse zu sein. Doch hier die Kostenzusammenstellung ohne Lackierung und ohne Verchromen, also ohne die teuren Fremdarbeiten:

* Material für Tankrevision 30E
* Dichtungen 20E
* Pneu 60E
* Bowdenzüge ca. 40E
* Schlüssel nachfertigen 30E
* Ersatzmmotor für Getriebeteile bis zu 100E
* Tacho ersetzen 50E
* Benzinhahn 20E
* Kondenser 10E
* Material für Sattel bis zu 60E

Das sind schon fast 700.-, gerechnet dabei sind noch keine Schraube, kein Fett, kein Oel, keine Politur, kein Birchen, kein Benzinschlauch, keine Telefonate, keine Transportkosten, keine Fotos, keine Literatur, keine Reinigungsmittel und kein Spezialwerkzeug. Dem entsprechend teuer ist eine Vollrestaurierung, vorallem wenn Spenglerarbeiten, Lackierung und Verchromen in Auftrag gegeben werden. Um sich am Schluss ein Bild über die Kosten einer Restaurierung machen zu können, sollte man von Anfang an jede Ausgabe aufschreiben.

Schrauben

Ich werde hier nirgens die Tips geben, wie man Schrauben ausdreht, die man mit Gewalt geköpft hat. Das kann man überall nachlesen. So weit soll es gar nicht kommen. Mit Geduld statt Gewalt lassen sich nämlich die meisten Verbindungen lösen. Also nicht, kaum steht der Roller in der Garage, mit zerlegen beginnen. Alle Schraubenköpfe mit Stahlbürste, Zahnbürste und Reinbenzin peinlich reinigen und mehrmals mit Kriechöl oder Rostlöser behandeln. Erst nach frühestens 24 Stunden mit dem Lösen beginnen. Tut sich immer noch nichts, dann kann ein Schlag mit dem Hammer auf die Sechskantflächen und auf Schraubenkopf und/oder das Erwärmen der Schraube helfen. Damit ersparst du dir ärger und unnötige Arbeit. Schrauben nicht systematisch ersetzen. Das Verzinken alter Schrauben ist für einen Galvanikbetrieb ohne Probleme möglich, und kostet kaum mehr als neue, und sieht auf jeden Fall besser aus, denn wer will schon Festigkeitsbezeichnungen auf den Schraubenköpfen eines Oldies sehen. Also Schrauben immer verpacken, anschreiben und wenn möglich wiederverwenden.

Müssen neue Schrauben aus irgend einem Grund gekürzt werden, so dreht man vor dem Absägen oder abfeilen Muttern auf die Schraube. Werden sie nach dem Kürzen ab der Schraube gelöst, helfen sie, leichte Beschädigungen am Gewinde der Schraube wieder etwas zu richten.

Rabenschwarze Hände

Benutze immer bevor du dich an die saudreckigen Teile wagst, etwas Handcreme, nachher lassen sich die Hände bedeutend einfacher wieder sauber kriegen. Wird's ganz eklig, vielleicht sogar Gummihandschuhe tragen. Die Reinigungspasten, die der Fachhandel oder auch Bastel- und Hobby-Center anbieten eignen sich am besten, um Oel, Fett oder auch Teer von den Fingern zu kriegen. Die Pasten eignen sich auch bestens, um Gummiteile wieder sauber zu kriegen, besonders auch die hellen, wie z.B. Lenkergriffe usw.

Rund ums Blech

Kleine Lackschäden beheben


Die nachfolgenden Tips dienen nur um kleine Lackschäden auszubessern, beispielsweise wenn man sich entschieden hat, im Moment noch keine Neulackierung zu machen, aber weitere Korrosion verhindern möchte, oder wenn man den Originallack retten will. Im zweiten Fall ist aber evetnuell der kompetente Rat eines Profis einzuholen, gerade wenn man ein perfektes Ergebnis will. Besonders nur schon für das abmischen des exakten Farbtons. Ich kann hier nicht detailierte Infos zu den verschiedenen Lackarten und ihren Eigenschaften geben. Am besten du klärst an einer unsichtbaren Stelle ab, ob der Lack deines Rollers überhaupt das Ueberlackieren mit Lack aus der Dose verträgt oder ob er sich ev. durch die Lösungsmittel zu kräuseln beginnt. Doch in den wenigsten Fällen sollten hier Probleme entstehen.

Mit einem Rostradierer lässt sich Rost und lockerer Lack einfach wegkratzen. Es gibt solche, die haben auf der einen Seite eine Drahtbürste, auf der anderen eine Glasfaserbürste. Mit einem feinen Pinsel die gereinigte Stelle neu lackieren. Dazu etwas Lack aus der Spraydose in ein kleines Glas sprühen. Will man ein schönes Ergebnis, so muss mehrere Male Lack aufgetragen werden, bis die Unebenheit ausgeglichen ist. Allenfalls die Stelle mit einem 1000er Schleifpapier angleichen und nachher nachpolieren. Ist die schadhafte Stelle grösser, lohnt sich allenfalls das runterschleifen bis aufs Blech, um dann mit spachteln und füllern die Stelle auszugleichen. Anschliessend Stelle abkleben und mit Sprühdose überlackieren. Den Uebergang von neuem zu altem Lack mit Schleif- und Polierpaste angleichen, dies aber nicht zu deftig. All zu schnell kommt dann auf dem angrenzenden Originallack der Untergrund zum Vorschein. Entlacken / Entrosten.

Rahmen entlacken / sandstahlen

Rahmen entlacken /sandstahlen Ist ein Entlacken/Neulackierung überhaupt nötig? Falls eine Neu-Lackierung notwendig ist, gibt man den Rahmen und grosse Blechteile am besten in einen Fachbetrieb zum Entlacken oder Sandstrahlen. In jedem Fall sich den Betrieb gut aussuchen. Am besten einen wählen, der sich mit Oldtimer-Teilen auskennt. Bei den Sandstrahlbetrieben gibt es genug Pfuscher, die dir die schön gepressten Profillinien auf dem Rahmen deiner 49er Vespa auch noch wegmachen, oder dir die Seitenbacken völlig verzogen zurückgeben. Bedenke auch die (Noch-)Existenz deiner Rahmennummer. Ist sie nur ins Blech eingeschlagen, und eh schon schlecht erkennbar, so kann sie nach dem Strahlen ev. unlesbar sein. Diese allenfalls abdecken. Geschützt werden müssen auch alle Gewindegänge. Lass dir einen Kostenvoranschlag geben, der auch den Reinheitsgrad der Oberfläche beinhaltet. Bei Tauchbadentlackungen ist zu bedenken, dass mit aggressiven Mitteln, wie Laugen gearbeitet wird. Nach dem Laugebad muss die Karosserie wieder neutralisiert werden. Und zwar sehr gründlich sonst rostet es umso mehr. Bei selbstragenden Karosserien, wie sie die Vespen haben, gibt's Hohlräume, Falzen und überlappungen, wo Laugeresten zurückbleiben können. Das Risiko, dass durch schlampige Arbeit Probleme beim Lackieren entstehen, und sich in den Falzen und Hohlräumen schnell Rost bildet, sind Gründe, um das Sandstrahlen vorziehen, und dies abgesehen von den ökologischen Gesichtspunkten. Auch preislich lohnt sich dies nicht: Für das Laugebad zahlt man etwa gleich viel, wie für das Sanstrahlen mit Grundierung. Nachdem aber die Teile das Laugebad verlassen haben, ist noch kein Rost beseitigt und keine Grundierung aufgebracht. Als Vorarbeit für das Sanstrahlen, können gerade dickere Lackschichten mit Heissluftföhn und Spachtel grob entfernt werden. Dazu Lack so erwärmen, dass er weich wird, jedoch noch keine Blasen bildet. Der weiche Lack kann mit dem Spachtel abgeschabt werden. Dadurch verkürzt man die Zeit für das Sandstrahlen. Um Zierleisten, Chromteile oder Leichtmetallteile zu entlacken, kann das chemische Ablaugen hilfreich sein. Der Fachhandel bietet das ätzende Zeug in Kanistern an.

Kleinteile sandstrahlen Die grossen Rahmen-Teile gibt man am besten in einen Fachbetrieb zum Entlacken oder Sandstrahlen, wenn man nicht selbst dazu eingerichtet ist. Doch gerade Kleinteile lassen sich aber gut in Eigenregie strahlen. Entweder ein Bekannter oder ein Betrieb in deiner Nähe lässt dich selbst (für einen bestimmten Betrag) an eine Anlage, oder du richtest dich selbst ein, wenn du sowieso schon einen Kompressor mit mind. 8 bar Druck hast. Der Fachhandel bietet einfache Sandtrahlpistolen für deinen Kompressor an (Schneider Druckluft)

Spachteln und Füllern ......


Lackieren

Hier eine gute und vollständige Beschreibung zu liefern, wie man für eine Neulackierung vorgehen muss liegt nicht in unserem Kompetenzbereich. Am besten man spricht hier mit Profis, liest einschlägige Literatur oder schaut sich auf dem WWW um. Eine erste Einführung findet man im Vespa-Archiv. Wir möchten hier lediglich nochmals auf einige wichtige Dinge hinweisen, denen oft zuwenig Beachtung geschenkt wird, und einige nützliche Tips geben, die zu einem guten Gelingen beitragen können.

* Bastelt man sich eine eigene Spritzkabine, so muss man auch für eine gute Beleuchtung sorgen. Um Läufer zu verhindern, müssen alle zu spritzenden Flächen gut ausgeleutet sein.
* An einem Roller kommen so etliche Kleinteile zusammen, die ebenfalls gespritzt werden müssen. Dazu können gehören: Lenkkopf, Lampengehäuse, Rücklicht, Tank, Tankdeckel, Felgen, Reserveradhalter, Gepäckträger, Lüfterradabdeckungen, Sattelteile, ec. Um diese wirklich von allen Seiten mit einer Lackschicht zu versehen, tut ein Drehteller gute Dienste. Während mit einer Hand die Spritzpistole geführt wird, kann mit der anderen der Teller gedreht werden. Ich benutze ein ³Drehkarussellã das eigentlich als drehbare Käseplatte gedacht ist. CONRAD bietet zwei Modelle ab 10 sFr. an.

Tank überholen

Verschmutzte oder verrostete Tanks sind oft die Ursache für verstopfte Benzinfilter oder Vergaserdüsen, denn meistens blieb die Innenseite des Tanks ab Werk schutzloses Blech. Gerade das Kondenswasser setzt dem Tank zu: Es ist schwerer als Benzin und sammelt sich am Tankboden an und fördert die Korrosion. Oft ist die Innenseite eines unrestaurierten Tanks eine rote Fläche, wenn das Fahrzeug jahrelang irgendwo rumgestanden hat. Zurückgeblieben ist dann am Tankboden meist eine Mischung aus Rostpartikeln und altem 2-Takt öl. Willst du einen zuverlässigen Roller, so muss eine einwandfreie Innenfläche erzielt werden. Diverse Verfahren werden immer wieder vorgeschlagen. Ich werde hier einige anführen, die du in Eigenregie durchführen kannst:

* Reinigungs- und Beschichtungssets Meist Drei-Schritt-Verfahren: entfetten, entrosten, versiegeln. Im Set lassen sich die Chemikalien kaufen. Am Schluss hast du eine benzinfeste Farbschicht im Tank, die nachhaltig vor Korrosion schützen soll. Kostenpunkt: So um die 35E.-. beim www.zuendappshop.de (Die Produkte und die Anwendung wurden in der OLDTIMER PRAXIS 11/99 vorgestellt) Es gibt auch Betriebe die dir die Arbeit abnehmen. Informiere dich an einem der Oldimer-Märkte.
* Der Säure-Cocktail Wie die Reinigungs- und Beschichtungssets Auch ein Drei-Schritt-Verfahren: entfetten, entrosten, versiegeln. Mit einem Liter Nitroverdünner reinigen wir den Tank im Innern. einige Minuten gut schütteln, das löst die Oelresten im Tank (Achtung bei Nitro-Lacken, die vertragen das Lösungsmittel nicht!) Entrostet wird der Tank mit 20%iger Salzsäure, die wir 1 bis 2 Stunden im Tank lassen und dabei die Position des Tanks immer wieder wechseln. Für diese Arbeiten Handschuhe und Schutzbrille anziehen. Auch hier Vorsicht mit lackierten Flächen. Säure in die Flasche zurückgiessen und den Tank mit Wasser gut ausspühlen. Auch hier wieder Schutzkleidung tragen. Die Phosphorsäure bleibt für 1 Stunde im Tank, und auch hier wird die Position des Tanks mehrmals gewechselt. Dabei bildet sich eine graue Oberfläche, die einigermassen vor Korrosion schützt. Tank wird nun nicht ausgespült, sondern lediglich die Säure wieder in die Flasche zurückgegossen, und der Tank trocknen gelassen. Sehr wichtig für die Arbeiten mit den Säuren: Benzinhahn entfernen, sonst hat er sich bis zum Ende buchstäblich aufgelöst, denn das Leichtmetall verträgt die Säure genau so wenig, wie die Lackierung, die du besser gut abdeckst. Die Säuren sind Sondermüll und werden dort hin zurückgebracht, wo man sie gekauft hat. Für die Süuren ist in der Schweiz ein Giftschein notwendig, den man sich in der Regel auf der Gemeindekanzlei besorgen kann.
* Das Fitnessprogramm Den Tank kann auch rein mechanisch entrostet und gleichzeitig entfettet werden. Diverse scharfkantige Materialien lassen sich dazu verwenden: Glassplitter, Schotter, Keramikbruchstücke oder "kopflose" Schrauben, deren Gewindegänge sich mit dem Schmutz füllen. Dazu ja nicht Bleikugeln verwenden, wie das Thomas Becker in seinem Buch vorschlägt. Dies bildet lediglich eine Bleischicht über dem Rost, der den Tank zwar sauber aussehen lässt, das ganze jedoch nur verschlimmert. Zur Schmutzbindung soll auch etwa eine halbe Tankfüllung verdünntes Spühlmittel oder Haushaltreiniger eingefüllt werden. Nun wird der Tank geschüttelt, in einem Betonmischer gedreht, oder in einer einfachen selbstgebauten Zugvorrichtung fürs Velo in der Gegend rumgefahren, die den Tank rotieren lässt. Gewisse schwören auf diese Technik, doch ob der Tank nun wirklich blank-sauber ist, davon bin ich nur mässig überzeugt. Vor allem enge Ecken, wie sie in gewissen Lambretta oder auch Vespa-Modellen vorkommen, lassen sich damit wohl kaum befriedigend reinigen. Das Problem der Korrosion ist damit auch nicht gelöst.

Embleme

Der Zustand der Embleme ist immer sehr unterschiedlich. Z.T. werden teure Nachfertigungen angeboten. Doch muss es unbedingt ein neues sein? Darf man dem Emblem nicht ansehen, dass es halt schon einige Jahre auf dem Buckel hat? Ich benütze, falls noch vorhanden und einigermassen intakt, die alten. Schliesslich will ich nicht einen Roller aus nachgebauten Neuteilen, sondern einen restaurierten Oldtimer. Die Embleme lassen sich je nach Fabrikationsweise auch wieder aufbessern.

Die lackierten oder emailierten, wie z.B. die Piaggio-Embleme älterer Vespa-Modelle, lassen sich mit Kunstharzfarbe und einer feinen Spritze aufbessern. Die Farbe kann mit der Spritze fein dosiert aufgebracht werden. Viele Embleme waren aufs Blech genietet. Doch oft ist es nicht so einfach, diese ohne Lackschäden zu verursachen, wieder zu nieten, oder es ist aus irgend einem Grund nicht mehr möglich, das Emblem mit Hilfe von Nieten zu befestigen. Eine dauerhafte Alternative ist der Kleber, den Autogaragen benutzen, um Frontscheiben einzukleben. Der hält so gut, dass dir nicht jeder dahergelaufene dein Emblem ab dem Fahrzeug klauben kann. Am Besten sich am Ende der Restauration mit einem solchen Betrieb absprechen, wann man mal vorbei kommen kann. Aber auch mit Dichtungs-Silikon können Schriftzüge und Embleme aufgeklebt werden, doch bleibt hier das Risiko, dass Dir irgend jemand das gute Teil klaut, da die Verbindung nicht so gut hält wie mit der obigen Methode. Zum Entfernen reicht dann jedoch ein kräftiger Nylon-Faden.

Gummiteile aller Art

Gummiteile, sofern sie nicht ersetzt werden, sanft mit Abwaschmittel, oder bei hartnäckigem Schmutz mit Handreinigungspaste und Wasser gut reinigen. Auch das Waschen in der Waschmaschine soll gut funktionieren. Dies jedoch nicht gerade bei 95°. Die Gummiteile dazu zur Schonung in einen alten Kissenanzug o.ä. packen. Die Verwendung von Weichspüler kann den Teilen wieder etwas Weichmacher zuführen. Hart gewordene Teile gleich in ein Bad von verdünntem Weichspüler eingelen. Bei schwarzen Teilen können kleine Schäden anschliessend mit Neoprenzement repariert werden. Zum Schluss behandelt man die Teile mit einem Silikonstift oder auch Vaseline soll hier gute Dienste tun. Dies hält die Gummiteile weich und gibt den schwarzen ihre intensive Farbe zurück, wenn sie schon etwas verbleicht sind. Hab auch schon gelesen, das man dazu die Gummi-Teile mit schwarzer Schuhcreme einstreichen soll, einziehen lassen und nachpolieren. Hab's aber noch nie probiert.

Zündung einstellen per CD-ROM

Früher oder später ist jeder Rollerfahrer damit konfrontiert: Wie stell ich nur die Zündung ein?
Heinkelfahrer haben da gut lachen, der Konstrukteur hat mitgedacht und alle erforderlichen Markierungen am Schwungrad angebracht. Die Vespa-Fraktion hat es hier nicht so leicht: abgesehen von oft fehlenden Informationen über den Zündzeitpunkt wurden nur bei wenigen Modellen O.T.-Markierungen angebracht.

Prinzipielles

Bekanntlich erfolgt nach dem Verdichtungstakt des Motors die Zündung. Da bei hohen Drehzahlen der ganze Prozeß in ein paar Zehntel Sekunden abläuft muß der Zündzeitpunkt schon etwas vor dem oberen Totpunkt (O.T.) liegen. Bis sich die Explosion ausgebreitet hat ist der Kolben "oben angekommen". Der Wert der Vorzündung ist eigentlich abhängig von der Drehzahl. Je schneller der Motor dreht, desto früher muß die Zündung erfolgen.Viele Motoren haben aus diesem Grund eine drehzahlabhängige Zündverstellung. Bei modernen Fahrzeugen wird sie über Unterdruck angesteuert, früher war eine mechanische Fliehkraftregelung üblich (z.B. Heinkel Tourist)
Die Rasenmähermotoren der Vespa haben gar keine Verstellung, die Einstellung ist eigentlich ein Kompromiß... Er bewegt sich grob in einem Bereich von 20° ... 30° vor O.T.

Der Einfluß des Zündzeitpunktes auf den Lauf des Motors wird oft unterschätzt:

Ein zu später Zeitpunkt bringt zwar ein sehr schönes Standgas und gutes Anspringen, der Motor "verweigert" aber hohe Drehzahlen und hat wenig Leistung, da die Verdichtung schon nachgelassen hat wenn die Zündung erfolgt.

Ein zu früher Zündzeitpunkt äußert sich folgendermaßen: Bei niedrigen Drehzahlen hat der Motor keine Kraft, bis er ab einer gewissen Drehzahl schlagartig hochdreht. Die Explosion trifft den Kolben noch in der Aufwärtsbewegung, was sehr große Belastungen der Welle hervorruft. Zusätzlich führt eine zu frühe Zündung zu hoher thermischer Belastung des Motors.

Die genaue Einstellung des Zündzeitpunktes ist also äußerst wichtig. Der Großteil der Rollermotoren arbeitet mit einem Unterbrecherkontakt: Die Kerze zündet, sobald dieser öffnet. Zum Einstellen kann die Zündgrundplatte verdreht werden, eine Drehung in Kurbelwellendrehrichtung verschiebt der ZZP auf SPÄT, eine Drehung entgegen der Wellendrehrichtung auf FRÜH.

Vorgehensweise

Fast alle Unterbrecher sollen bei größter Öffnung einen Kontaktabstand von 0,4mm haben. Diesen Wert ermittelt man am besten mit einer sogenannten Ventilspiel-Blattlehre (ca. 5DM im Werkzeuggeschäft). Wer keine hat kann auch vier Blatt Schreibmaschinenpapier dazwischen klemmen; diese entsprechen verblüffend genau 0,4mm!

Mit einer sogenannten Gradscheibe ist das Einstellen aber kein Problem. Sie wird auf einem Kurbelwellenende montiert und zeigt deren Verdrehung an. Jetzt müssen wir nur noch den oberen Totpunkt wissen: Bei Zweitaktern nimmt man dazu einfach den Zylinderkopf ab und dreht den Motor solange bis der Kolben ganz oben steht. (Es gibt natürlich auch Meßuhren zum Einschrauben in das Kerzenloch - diese sind aber leider sehr teuer) Demnächst erscheint das Helferlein "O.T. - Finder". Damit gehts einfach und billig!

Zuletzt brauchen wir noch einen feststehenden "Zeiger", mit dem sich die Verdrehung ablesen läßt. Ich verwende einfach ein Stück starren Elektrodraht, den ich am Gehäuse fixiere und so hinbiege, daß er auf 0° zeigt.

Der Rest ist ganz einfach: Kurbelwelle eine halbe Umdrehung zurückdrehen und überprüfen, wann der Unterbrecher zu öffnen beginnt. Zündgrundplatte solange verdrehen, bis der vorgeschriebene Wert erreicht wird.

Ganz wichtig: Trotz des sehr geringen Spiels im Kurbeltrieb gibt es Abweichungen beim Vor- und Zurückdrehen! Die Einstellung muß natürlich in der späteren Betriebsdrehrichtung stimmen! Bevor man alles verstellt sollte man sich auch den Urzustand mit einem Strich oder Körnerpunkt markieren.

Gradscheibe selbstgebastelt

Statt einer käuflichen Gradscheibe kann man auch ganz einfach eine alte CD (Werbe-CD-ROM) nehmen, auf die man sich mit einem Geodreieck den erforderlichen Zündwinkel aufmalt. Das Loch in der CD paßt zufällig auf die meisten Vespa-Kurbelwellenstümpfe...

Gradscheibe zum Ausdrucken

Helferleins Helfer Marcel hat mir eine Gradscheibe als PDF zum Downloaden besorgt! Diese druckt man am besten aus und klebt sie auf eine alte CD. (Vorher vielleicht verkleinern, Durchmesser CD = 12cm)

Zündzeitpunkte diverser Vespas:

Die Liste wird noch ergänzt; die Werte für alle erdenklichen Tuningzylinder stehen übrigens im Katalog der Rollerzentrale!
V50 original 19° v. O.T.
V50 Polini 75 17° v. O.T.
V50 DR 75 19° v. O.T.
PX 80 org. 21° v. O.T.
PX200 org. 23° v. O.T.

Lampe unten 28° v. O.T.
GS150 31° v. O.T.
SS180 26° v. O.T.
T150 28° v. O.T.






Zum Thema:

Absolut genial ist das Büchlein "Die Zündung" von Peter "Dr. Hoffmann" Witzel. Hier wird ausführlich die Funktionsweise einer Oldi-Zündung erläutert und verschiedene Einstellverfahren erklärt. Das Buch ist leider nicht im Handel erhältlich, aber auf Anfrage zu bekommen:

Peter Witzel
Witteringstr. 18
45130 Essen



O.T. - Finder

Heute basteln wir uns ein kleines Hilfsmittel, mit dem wir uns das beliebte Thema "Zündung einstellen" vereinfachen können. Wir erinnern uns: Zur präzisen Einstellung des Zündzeitpunktes wird die Lage des oberen Totpunktes des Kolbens benötigt, da die Angaben in der Regel in "Grad vor O.T." erfolgen (seltener: "mm vor O.T.") Ich verweise an dieser Stelle auf das Helferlein "Zündung einstellen"
Erschwerend für das Einstellen kommt hinzu, daß sich der Kolben im Bereich der beiden Umkehrpunkte kaum bewegt, hier findet trotz Drehbewegung der Welle kein Hub statt - das heißt schon eine kleine Differenz beim Kolbenhub hat eine sehr große Änderung der Drehlage der Kurbelwelle zur Folge! Es ist also äußerst wichtig, den Totpunkt so genau wie möglich zu bestimmen.

Während man bei Zweitaktern durch Abnehmen des Zylinderkopfes eine für Rollermotoren oft ausreichende Genauigkeit erzielen kann ist dies bei Viertaktern natürlich völlig unpraktikabel. Mit einen Anschlag, der sich durchs Kerzenloch einschrauben läßt kann jedoch von außen eine reproduzierbare Position des Kolbens eingestellt werden. Prinzipiell ist es natürlich immer genauer, den Kolben gegen einen festen Anschlag zu drehen als nach Augenmaß vorzugehen!

Peter Witzel beschreibt in seinem Buch "Die Zündung" einen genial einfachen Anschlag aus einer alten Zündkerze:

Dazu wird eine defekte Zündkerze so "zerlegt" (mit Gewalt...), daß nur der Metallkörper übrig bleibt. Auf ihn schweißen wir oben eine M6-Mutter auf. Eine Schraube mit Kontermutter dient als verstellbarer Anschlag. (wer nicht schweißen will kann die Kerze auch mit 6,8mm aufbohren und ein Gewinde für eine M8-Schraube hineinschneiden!)


Vorgehensweise:

1. Kolben in Position "fast ganz oben" bringen (d.h. Unterbrecherkontakte sind bereits im Polradfenster sichtbar)

2. O.T. - Finder ins Kerzenloch einschrauben und Stellschraube solange eindrehen, bis sie den Kolben berührt

3. Kontermutter festziehen damit sich nichts mehr verstellt.

4. Markierung an Polrad und Gehäuse anbringen (Stift)

5. Kurbelwelle zurückdrehen, bis Kolben von der anderen Seite anstößt

6. Neue Markierung am Gehäuse anbringen

7. Der obere Totpunkt des Kolbens liegt genau in der Mitte zwischen den beiden Gehäusemarkierungen!
Diesen mit Geodreieck oder/und Schieblehre ermitteln und dauerhaft markieren (z.B. einritzen, körnen)
Diese Markierung ist nun für alle zukünftigen Einstellarbeiten verwendbar; einmal sorgfältig Ermitteln ist besser als jedesmal ein Try and Error-Spielchen zu veranstalten!



Bremsen

Bei gezogener Bremse sollte zwischen dem Bremskabel und dem Bremshebel ein rechter Winkel bestehen, dann besteht die beste Kraftübertragung. Hat man neue Bremsbacken eingebaut, oder neue Beläge aufgezogen, so baut man die Trommel am besten nach einigen km nochmals aus. Dann ist auf den Belägen deutlich zu sehen, wo sie am stärksten auf der Trommer aufliegen. Ev. ist diese Auflagefläche relativ klein, das ist dann wohl auch der Grund, wenn die Bremsleistung nicht so gut wie erwartet war. Diese Flächen werden mit Schleifpapier oder feiner Feile etwas abgetragen, damit vergrössert sich die Kontaktfläche zwischen Bremsbelag und Trommel. Eine gute Bemswirkung ist nicht nur für die Gesundheit wichtig, sondern wird auch auf der Motorfahzeugkontrolle getestet, also wenn deine Bremsen nicht tadellos funktionieren, wirst du auch die Zulassung für deinen Roller nicht bekommen.

Lenker Sattel Beleuchtung u. Co.

Lenker


Lenkergriffe reinigen Lenkergriffe oder ähnliche Gummiteile in weiss lassen sich am besten mit Handwaschpaste reinigen. Dieses Mittel ist überhaupt bestens geeignet, auch diverse andere Teile zu reinigen.

Lenkergriffe montieren Die Lenkergriffe sind oft nur schwer ab oder auf den Lenker zu kriegen. Dabei hat sich Fensterputzmittel als echte Hilfe erwiesen: Es verringert die Reibung, greift den Gummi nicht an und verdunstet vollständig. Beim Abziehen mit einer Spritze etwas Fensterputzmittel unter den Griff spritzen, zuerst versuchen zu drehen. Anschliessend sollte sich der Griff gut lösen lassen. Beim Montieren der Griffe wenig Fensterputzmittel in den Griff sprühen; doch nur sparsam, meist reicht ganz wenig. Das Verdunsten kann mit dem Föhn optimiert werden. Auch Haarspray soll sich eignen, und verhindert das Abrutschen durch seine klebende Eigenschaft. Um den Griff jedoch wieder lösen zu können, muss er mit einem Föhn erwärmt werden.

Schlösser

Schlösser ohne Schlüssel nicht einfach durch Neuteile ersetzen. Ein gut ausgerüsteter Schlüsselservice fertigt dir auch auf ein altes Schloss neue Schlüssel an. Kosten für 2 Schlüssel liegen beispielsweise für Vespa knapp unter dem Preis für ein neues Schloss. Schlösser nicht fetten! Staub dringt früher oder später ins Schloss, der Verschleiss wird damit nur erhöht. Besser ist die Verwendung von Graphitstaub. Schloss von Zeit zu Zeit ausblasen und neu mit Graphit schmieren. (Graphit kommt auch zur Anwendung, wenn sich die Zündkerze nur schwer eindrehen lässt).

Tacho

Funktioniert der Tacho nicht mehr, ev. weil er verrostet ist, so schaut man am besten für einen Ersatz, ausser es ist dann wirklich ein seltenes Stück. Das überholen ist zwar je nach Zustand möglich, kostet aber eine Stange Geld. Der Betrieb für die Ueberholung muss auf jedenfall sorgfältig ausgesucht werden. Achtung beim Reinigen des Zifferblattes: keine agressiven Flüssigkeiten verwenden!!

Tachoglas Einen Ersatz für das altersschwache Tachoglas ist oftmals aufzutreiben. Ja nicht das alte spröde nochmals einbauen, das kann teuer zu stehen kommen. Sollte ein Ersatz für dein Tachoglas nicht so einfach zu bekommen sein, so lässt er sich, falls er nicht ein zu kompliziertes Dichtungsprofil hat, mit Plexiglas in der entsprechenden Dicke selbst anfertigen. Zuerst giesst man sich vom Original Gips-Negative (Ober- und Unterseite). Ein zurecht geschnittenes Stück Plexiglas wird zwischen die Formen gelegt, im Backofen bei etwa 170 Grad erhitzt. Nun wird das ganze mit wenig Kraft, um die Gipsformen nicht zu zerbrechen, leicht zusammengedrückt. Das ganze kommt wieder kurz in den Backofen, wieder werden die Gipsteile zusammengepresst. Dies wird so lange wiederholt, bis sich das Plexiglas schön an beide Gipsformen anschmiegt. Rand sauber aussägen, schleifen, allenfalls Dichtung direkt mit Silikonmasse oder Neopren-Zement auf den Rand aufmodellieren. Die Schutzfolie auf dem Plexiglas wird vorteilhaft erst n ch dem Formen entfernt.

Abdichten Spröde Dichtungen durch neue ersetzen. Einen Tacho, zu dem ich keine neue Dichtungen organisieren konnte, habe ich mit Neopren-Zement aus dem Sportgeschäft abgedichtet. Das spätere Zerlegen wird dann einfach etwas aufwändiger.

Bowdenzüge

An einem Roller kommen so einige Meter Bowdenzüge zusammen. Für eine Vespa sind das über 10m, für grössere bzw. längere Roller dementsprechend mehr. Allenfalls lohnt sich der Kauf einer ganzen Rolle Hülle, von der man sich entsprechende Längen abschneiden kann. Für Bremsen und Kupplung sind oft stärkere Züge zu verwenden, als für die Schaltung. Sich im Voraus auch informieren, welche Farbe, ob grau oder schwarz, dem Originalzustand entspricht. Die modernen, mit Teflon beschichteten Bowdenzüge werden nicht gefettet. Das Fetten herkömlicher Bowdenzüge geht recht gut mit einer Spritze. Die Nadel sollte jedoch einen möglichst grossen Durchmesser haben, sonst dauert das ewig. Das Fett in der Spritze etwas erwärmen, damit sich die Viskosität erhöht. Nun etwas Fett in die Hülle spritzen und dieses mit dem Kabel in die Hülle schieben, dann weiteres Fett hinzu geben, usw. Die Spritze nach dem Gebrach sofort wieder verstauen, und nicht einfach rumliegen lassen, wir wollen ja nicht aus Versehen die Blutbahnen fetten! Beim Verlegen der Bowdenzüge all jene Endhülsen mit einem Klebstreifen an der Hülle befestigen, die in den Lenker oder kompliziert durch den Rahmen gezogen werden müssen. Erstens kommen diese beim herausziehen des Kabelzuges wieder zum Vorschein und es sammeln sich die Dinger nicht gleich gruppenweise irgendwo in Innern des Lenkers, und zweitens lässt sich dadurch später ein neues Kabel besser in die Hülle einführen, wenn diese nicht auch ersetzt werden muss.

Sattel

Obwohl mittlerweile zu diversen Modellen neue Sitzüberzüge angeboten werden, muss bei der Restaurierung nicht unbedingt auf neue Sitzbezüge gegriffen werden. Und gerade wenn für deinen Sattel solche nicht angeboten werden, heisst es selber machen, wenn man nicht das Budget hat, um das ganze von einem Sattler überholen zu lassen. Oft ist nur das Kunstleder verschlissen. Dieses kann von der Gummiunterlage abgetrennt werden. Weist diese Gummiunterlage nur wenige kleine Risse auf, so können sie mit Neopren-Zement etwas geflickt werden. Ist diese jedoch auch stark verschlissen, so gibt es Spazialgeschäfte, die diese Ware am Meter anbietet, doch sie ist nicht gerade billig. Eine einfachere und billigere aber sicher nicht so beständige Alternative bieten die dünnen geschäumten Camping-Mättchen. Teile ausschneiden. Aber nicht miteinander vernähen, das hält nicht. Sondern diese mit Heissleim miteinander vekleben, das hält erstaunlich gut. Aus dem alten Kunstleder-überzug Papier-Muster anfertigen für den Neuen. Festes Kunstleder verwenden. Eventuell wird deine (oder die dir zur Verfügung stehende) Nähmaschine nicht genug kräftig sein, um die verschiedenen Kunstlederteile miteinander zu vernähen. Dann "nähst" du einfach beide Teile einzeln ohne Faden vor. Mit den vorgestochenen Löchern brauchst du weniger Kraft beim Nähen von Hand, und hast erst noch genaue reglemässige Stichlängen. Während dem Aufziehen das Kunstleder immer wieder mit einen Föhn oder Heissluftföhn erwärmen, dadurch ist es besser dehnbar. Ich empfehle jedoch eher den Föhn, das geht zwar länger, doch die Gefahr, mit dem Heissluftföhn das Kunstleder zu verbraten ist sehr gross! Nach dem Auskühlen erlangt es die gewünschte Spannung. Für die Nieten gibt es eine stabile Alternative: Man nimmt Schlossschrauben mit gleicher Kopfgrösse wie die Nieten. damit lässt sich der überzug direkt mit dem Metallgestell verschrauben. Der Fachhandel bietet diverse Muttern-Formen an. Schau dich dort um, welche für die Befestigung deines Sattels am geeignetesten sind.

Beleuchtung

Matter Reflektor Der Reflektor mit einem feinen Tuch säubern. Allenfalls sehr fein mit Chrom- oder Lackpolitur aufpolieren. Aber Vorsicht: Neu versilbern/verchromen ist teuer!! Kleine Reparaturen sind auch mit Alu-Folie möglich.

Zersprungenes Rücklicht Rücklicht mit Sekundenkleber möglichst genau zusammen leimen. Sollte sich die Reparatur als nicht besonders stabil erweisen, kann ein Stück dünnes Plexiglas mit einem transparenten Kleber im Innern verstärkt werden. Sollte die Aussenfläche nicht mehr 100% plan sein, kann man sie mit Schleifpapier in den verschiedenen Körnungen plan schleifen, am Schluss polieren. Dazu tut sich auch einfache Chrompolitur aus der Haushhaltwarenabteilung.

Rücklichtdichtungen Gewisse Dichtungen, so z.T. auch die Dichtungen an gewissen Rücklichtern sind ev. nicht aufzutreiben oder kosten eine Menge. Weisse Boxenkabel, als Meterware quasi überall erhältlich, können hier eine Alternative sein. Die Nut zwischen den verschweissten Kabelsträngen wird auf den Rand des Lampengehäuses gelegt.

Fahrwerk

Bremsen


Zerlegen Das Zerlegen der Bremse sollte in der Regel keine grossen Schwierigkeiten machen. Es besteht aber das Risiko, dass es sich bei den alten Bremsbelägen um asbesthaltige handelt. Trommelbremsbeläge halten relativ lange (über 20'000km), also ja nicht davon ausgehen, dass längst asbestfreie Beläge in den Bremsen sind. Hier die nötigen Vorkehrungen treffen.

* Diese Arbeiten nach draussen verlegen
* Eine handelsübliche Staubmaske nützt hier nichts, eine richtige Gasmaske tut hier ihren Dienst
* Um den Staub zu binden, kann man die offene Bremse mit schäumendem Fensterreiniger besprühen

Grundsätzlich würde ich die Beläge erneuern, nur schon wegen der Asbestgefahr. Die alten Bremsbeläge sind Sondermüll!



Backen, Bremsnocken und Trommel überprüfen Zieht man in Erwägung, die alten Backen ohne neue Beläge wieder einzubauen, muss auf einiges geachtet werden:

* bei genieteten Belägen beträgt die minimale Dicke ca. 3mm, bei geklebten etwas weniger. Werden die Beläge bis auf die Nieten runtergefahren, kann das fatale Folgen haben.
* die Beläge auf Risse und verglaste Stellen untersuchen
* Beläge auf fehlende Nieten untersuchen, und den Sitz der Nieten überprüfen
* Beläge mit Schmierseife und Bürste gut reinigen (Fett; Oel ec.)


Die Trommel wird auf Riefen und Rost überprüft und muss allenfalls ausgedreht werden. Sonst gut reinigen, vorallem absolut fettfrei muss sie sein. Bei den Bremsbacken tendiere ich auf Neuteile, es können aber gut auch neue Beläge aufgezogen werden. Der Bremsnocken darf nicht zu sehr verschlissen sein, sonst besteht die Gefahr, dass er beim Bremsen überdreht und die Bremse blockiert. Ist er verschlissen so tendiere ich auch hier auf Neuteile, sofern sie zu bekommen. Hier kann man sich Experimente und Basteleien einfach nicht leisten.

Bremsbeläge erneuern Sowohl Peter Kurze (klick) und Jürgen Nöll (klick) geben beide die Anleitung, um die Bremsbacken neu zu beziehen. . Entscheidet man sich dazu, die ganzen Bremsbacken zu ersetzen, nicht von irgend einem Oldtimerteilemarkt "neue" Bremsbacken kaufen, die womöglich aus alten Lagerbeständen kommen, und auch wiederum asbesthaltig sind. Lässt man von einem Fachbetrieb neue Beläge aufleimen, fragen, ob das für die entsprechenden Backen unbedenklich ist. Hab mal gehört, es soll für gewisse Backen, die genietet waren, problematisch sein, neue Beläge aufzukleben. Weiss nicht ob da was dran ist.

Einbau Die Teile müssen in solchem Zustand sein, dass sich das ganze ohne Gewalt zusammensetzen lässt. Also die Bremsbacken auf keinen Fall mit Schlägen in ihre Position zu bringen versuchen. Das Einhängen der Bremsfedern gestaltet sich immer etwas schwierig. Diese eventuell in die Bremsbacken einhä:ngen, bevor diese eingebaut werden. Für diese Arbeiten ev. Handschuhe tragen, gegen die Verletzungsgefahr. Die Bremsnocken werden leicht gefettet, und zwar nur so wenig, dass auch bei heisser Bremse kein Fett auf die Bremsbeläge gelangen kann.

Lenkkopflager und Radlager

Ausbau Lenkkopflager: Das Ausbauen der Gabel würde ja keine Probleme machen, wenn da nicht die kleinen Kugeln wären. Bekommt man neue Lager zu seinem Roller ö das ist aber leider nicht immer der Fall - so kann man die kleinen Dinger in die Freiheit entlassen. Schwieriger, wenn man die alten Kugeln wieder einbauen will, oder wenigstens die Kugeln ersetzen will und die alten als Muster für Ersatz herhalten sollen, dann ist es nämlich das Ziel, möglichst wenig ö also keine Kugeln zu verlieren, damit man später auch die richtige Anzahl wieder einbaut. Sowohl beim oberen wie beim unteren Lager droht oft die Gefahr, dass sich die Kugeln in der ganzen Werkstatt verteilen, oder noch schlimmer, in den Rahmen hinein fallen und sich dort festgeklebt auf altem Fett eine neue Heimat suchen. Die Kugeln des oberen Lagers lassen sich folgendermassen auffangen: Bevor man mit Lösen der oberen Lagerschale beginnt, stülpt man das Kartonröhrchen einer WC-Rolle, das man auf 2-3cm gekürzt hat, über das Lager. Das Röhrchen ist meist gerade etwas grösser im Durchmesser als das Lager. Anschliessend löst man die obere Lagerschale ab. Nun lassen sich die Kugeln, auch wenn sie aus der unteren Schale springen allesamt mit einer Spitzzange oder einem Magneten einsammeln.

Für das untere Lager kann ich leider kein allgemein gültiges Rezept anbieten, da sich der Sitz des Lagers und die Bauweise des Rollers dort zum Teil stark unterscheiden. Allenfalls lässt sich auch hier etwas mit einer Kartonröhre anfangen. Nützlich sein kann, eine grosse Decke unter den Roller zu legen, das verhindert das planlose Umherrollen in der Werkstatt. Weiter kann das Vorderrad abgebaut und die Gabel in einen grossen Kessel oder Zuber gestellt werden. Auch die Arbeit zu zweit hilft hier, Verlust zu vermeiden. Zusätzlich kann man noch Fett ins Lager zu streichen versuchen, so dass die Kugeln eher an den Schalen kleben bleiben.

Lager sollten bei einer Restaurierung wenn möglich ersetzt werden. Die Beschaffung genormter Lager ist unproblematisch. Altes Lager als Muster für das neue verwenden.



Felgen und Reifen

Die Muttern der Felgen lässt man mit anderen noch verwendbaren Schrauben in einen Galvanikbetrieb neu verzinken.

Vorhandene Pneus nur wiederverwenden, wenn sie in sehr gutem Zustand sind. Sie müssen nicht nur genug Profil auf weisen, sondern müssen absolut frei von Rissen sein. Die MFK schaut hier ganz besonders genau. Ein neuer Pneu kostet ja auch nicht alle Welt. Das Profil muss noch eine Höhe von 2-3 mm haben. Am einfachsten zu testen mit einem 20 Rp.-Stück: Ist das Profil an der am meisten abgefahrenen Stelle noch höher als ein 20 Rp.-Stück dick ist, so ist es gerade noch in Ordnung.

Für einen Roller älteren Datums wählt man am besten einen Pneu mit eher klassischem Profil. Auch Weisswandpneus werden wieder angeboten. Ich finde sie hässlich, doch das ist Geschmacksache. Die Montage sollte keine weiteren Probleme bereiten. Verlangt der Pneu eine vorgegebene Laufrichtung, Pneu so montieren, dass der Pfeil in Laufrichtung zeigt. Doch die Pneus mit klassischem Profil haben in der Regel keine spezielle Laufrichtung. Schlauch vor dem Verschrauben der Felge etwas aufpumpen, so verhindert man, dass er eingeklemmt wird. Ich gebe vor dem Einsetzen des Schlauchs etwas Maizena als Schmiermittel in den Pneu, das verringert die Reibung zwischen Pneu und Schlauch, damit kann sich der Schlauch beim Aufpumpen in die optimale Position bewegen. Doch bevor die Felge fest verschraubt wird, kontrollieren, ob das Ventil in der richtigen Position ist.

Elektrische Anlage

Kabelbaum

Bevor man den Kabelbaum ausbaut, kurz Notizen zur Verkabelung der einzelnen Teile wie Hupe, Schalter, Scheinwerfer und Rücklicht machen, oder noch besser, man zeichnet einen Schaltplan der aktuellen Situation. Am besten gleich mit einem originalen Schaltplan des entsprechenden Fahzeugtyps vergleichen. Damit kann man Probleme vermeiden, die sonst meist erst beim Zusammenbau erkannt werden, denn allenfalls hatte jemand mal den Kabelbaum verändert, einen Schalter ausgewechselt oder ähnliches.
Ist der Kabelbaum nicht arg verrottet oder weist starke Knicke und Schäden an der Isolation auf, so kann er gut wiederverwendet werden. Alle Kabel jedoch auf Kabelbrüche untersuchen! Hat der Kabelbaum schon arg gelitten, so muss er ausgetauscht werden. Kabelbäume sind zum Teil als Neuteile erhältlich, ansonsten muss er mit Hilfe des Alten neu angefertigt werden.

Batterie

Achtung Batterie-Säure! Es kann passieren, das Batterie-Säure durch den Entlüftungsschlauch der Batterie austritt, gerade dann, wenn dein Fahrzeug in starke Schräglage gerät (wieso auch immer) Die ausgetretene Säure verursacht Lackschäden und Rost. Vor allem Batteriekasten, die nicht die Möglichkeit bieten, den Schlauch nach aussen zu leiten, sind gefährdet, wie bei gewissen Vespa-Modellen, wo sich die Batterie in der verschraubten linken Seitenbacke befindet. Um dies zu verhindern, kann der Entlüftungsschlauch in ein kleines Fläschchen (Bsp. Nasentropfen) geleitet werden. Dieses mit Kabelbinder oder ähnlichen befestigen. Achtung: In den Deckel noch kleine Löcher stechen, damit die Gase weiterhin entweichen können. Beim Ausbau der Batterie wird immer zuerst der Minus-Pol abgetrennt, beim Einbau zuerst Plus-Pol angeschlossen. Da der Minus-Pol mit der Fahrzeugmasse verbunden ist, kann somit beim Ein- und Ausbau kein Kurzschluss passieren.

Lima Text folgt noch

Zündkerze

Beim Ersatz der Zündkerze auf Wärmewert und richtige(s) Gewinde(-länge) achten. Zündkerze von Zeit zu Zeit kontrollieren

* Elektrodenabstand
* Auf Risse im Isolator achten
* reinigen
* Allenfalls ersetzen

Reinigen: Verölte Kerzen: mit Reinbenzin, trocknen lassen. Verrusste Kerzen: Mit Messingbürste Der Zustand der Kerze gibt uns Aufschluss darüber, wie gut der Motor eingestellt ist. Gute übersichten über die verschiedenen Kerzengesichter findest du hier:



Eine Reserve-Zündkerze kann in einem Tablettendöschen gut verpackt mitgeführt werden

Motor reinigen

Klar: Wenn man sich einen Roller als Restaurierungsobjekt gekauft hat, möchte man sich möglichst schnell ein Bild des Zustandes von Kolben, Kolbenringen und Zylinder machen. Doch nicht sofort den Zylinderkopf abschrauben und nachsehen!! Erst einmal den Motor aussen peinlich reinigen. Die Gefahr, dass dir Dreckpartikel ins Kurbelgehäuse runterfallen, soll so gut wie möglich vermindert werden. Unter Umständen muss dieses nämlich für die Restaurierung gar nicht geöffnet werden. Um Motorteile zu reinigen, habe ich schon den Tip gelesen, es mit Bio-Diesel zu versuchen. Er soll nicht stinken, gute Reinigungseigenschaften haben, und nach dem Trocknen eine besonders saubere Oberfläche zurücklassen.

Kolben, Zylinder, Kurbelwelle

Demontage Um den Zustand von Kolben und Zylinder zu überprüfen, bauen wir den Zylinderkopf und Zylinder ab. Es kommt vor, dass bei einem Roller, den man restaurieren will, der Kolben im Zylinder fest sitzt. Nun nicht einfach blindlings auf den Kolben schlagen. Gut mit Kriechöl einsprühen und einige Tage einwirken lassen. Nur mit leichten Schlägen mit einem Rundholz den Kolben zu lösen versuchen. Hilft das nicht, so lies bei Peter Kurze nach, der gibt eine ausführliche Beschreibung, wie man weiter verfahren soll. Ist der Zylinder mal abmontiert, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Pleuelstange und der Kolben nicht gegen die scharfen Kanten des Kurbelgehäuses oder die Stehbolzen schlagen. Um dies zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich gehe meist wie folgt vor: Ich mache mir schon vor dem Schrauben drei oder vier Papierröllchen parat, die ich dann über die Stehbolzen stülpe und mit den Muttern des Zylinderkopfs fixiere. Um den Pleuer wickle ich eine selbstklebende Slipeinlage. So kann quasi nichts passieren.

Brennraum und Steuerschlitze entrussen Zylinderkopf, Kolbenboden und die Steuerschlitze weisen oft eine beachtliche Oelkohleschicht auf. Diese muss mit Vorsicht entfernt werden. Also keine Metall-Werkzeuge o.ä.benützen. Mit einem Stück Holz oder einem Stück Plastik, z.B. aus einem Joghurtbecher lässt sich das Gröbste entfernen. Um die Oberfläche aber richtig sauber zu kriegen, eignet sich Backofenreiniger. Ein- zweimal anwenden, nur mit Lappen abwischen. So werden Zylinderkopf und Kolbenboden sauber ohne Gefahr, Kratzer zu verursachen. Diese begünstigen nämlich das Neuansetzen von Oelkohle. Bei dieser Gelegenheit überrüfen wir auch das Zünkerzengewinde im Zylinderkopf. Das Neuansetzen von Oelkohle in den Steuerschlitzen lässt sich verringern, indem man die Ein- Auslasskanäle poliert. Umso glatter die Oberfläche, umso schlechter können sich die Partikel ansetzen. Dies gilt aber nicht für die Laufflächen im Zylinder. Diese dürfen nicht poliert werden. Die kleinen Poren dienen dem Schmieröl als Haftgrund.

Kolben, Zylinder und Zylinderkopf überprüfen Hat man den Zylinder abmontiert, wird geprüft, ob an Zylinder, Zylinderkopf und Kolben überhaupt Instandsetzungsarbeiten nötig sind. Beim Zylinderkopf genügt es, ihn zu reinigen (siehe oben) und auf Risse zu überprüfen, und zu schauen, ob das Zünkerzengewinde in Ordnung ist. Sind keine Metallspäne im Gewinde und lässt sich die Zündkerze gut von Hand ein- und ausdrehen und sitzt die Kerze fest im Gewinde, so ist nichts weiter zu tun. Lässt sich die Kerze nur schwer drehen, etwas Graphitstaub ins Gewinde (Die Anschaffung von Graphitstaub lohnt sich, damit behandeln wir nämlich auch die Schlösser). Dreht die Kerze jedoch endlos oder sitzt locker im Gewinde, kann ein grösseres Gewinde eingeschnitten und ein Gewindeeinsatz eingedreht werden. Dazu braucht es jedoch spezielles Werkzeug, dessen anzuschaffen sich kaum lohnt. Die Arbeit also am besten in Auftrag geben. Die Kilometerzahl auf dem Tacho ist kein Indiz für den Verschleiss von Zylinder und Kolben. Der Kolben darf keine Riefen oder Fressspuren aufweisen. Das gleiche gilt auch für den Zylinder. Doch dieser muss weiter auf Verschleiss überprüft werden. Spürt man wenig unter dem oberen Rand eine deutliche Stufe, so muss der Zylinder wohl ausgeschliffen werden und ein übermasskolben eingebaut werden. Das Gleiche gilt auch bei Fresspuren. Ist man nicht sicher, wie gravierend die Riefen bzw. der Verschleiss ist, so wendet man sich am besten an eine Fachperson. Müssen Instandsetzungsarbeiten ausgeführt werden, so kämpft man sich am besten mal durch die Literatur, um darüber klar zu werden, ob man diese Arbeiten überhaupt selbst, oder auch nur zum Teil selbst ausführen will. Dazu gehört einiges an Fachwissen und Werkzeugen. Der Fachmann wird wenig Freude daran haben, wenn du mit einer Schachtel voll Einzelteilen auf der Matte stehst. Die Arbeiten dann vielleicht besser von Anfang an in Auftrag geben, muss im Endeffekt nicht mal viel teurer sein. Abgebrochene Kühlrippen können aufgeschweisst werden. Doch da die Rippen bei zusammengebauten Rollern nicht sichtbar sind, muss dies nur getan werden, wenn ein termisches Problem entstehen könnte, wenn also mehrere Rippen beschädigt sind. Die Arbeit sollten oder besser können nicht nicht von einem Hobby-Schweisser ausgeführt werden. Beim Zylinderkopf aus Aluguss besteht die Gefahr, dass er sich verzeiht.

Zylinder sandstrahlen Will man unbedingt, dass die Kühlrippen auch wieder glänzen wie neu, so kommt man ums Sandstrahlen nicht herum. Um zu vermeiden, dass beim Sandstrahlen des Zylinders Sand in oder auf die heiklen Innenflächen oder in die Kanäle gelangt, muss man ihn möglichst gut abdichten. Am besten geht's mit einem Stück Schlauch: Abschnitt mit dem Ventil aus einem Motorradschlauch ausschneiden, beide Seiten mit Kabelbinder abschnüren, das Stück in den Zylinder ziehen und aufpumpen. Der Schlauch passt sich optimal am Zylinder an. Steuerschlitze von aussen gut verschliessen. Nach dem Sandstrahlen peinlich gut vom Strahlmittel befreien und mit Termolackspray lackieren.

Kupplung

Kupplungsglocke lösen Die Funktionsweise der Kupplung ist bei allen Fahrzeugen in etwa die gleiche, der Ausbau der Kupplung ist aber von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden. Sowohl für Vespa wie für Lambretta braucht man ein Spezialwerkzeug. Doch es geht auch ohne. Die Zentralmutter der Vespa-Kupplung lässt sich auch mit einem Metalldorn o.ä. lösen, nur muss beim Zusammenbau die Mutter durch eine neue ersetzt werden. Achtung! Das Spez.-Schlüssel wird auch in sehr schlechter Qualität angeboten. Zum lösen der Zentralmutter der Lambretta muss der Kupplungsglocke blockiert werden. Statt mit dem Spez.-Werkzeug kann man dies auch wie auf dem Foto gezeigt, mit einer festen Gurte blockieren. Dazu diese mit möglichst vielen Stehbolzen verbinden. Zusätzlichdazu die Hinterbremse betätigen, um zusätzlich Widerstand zu geben. Dann lässt sich das Gewinde lösen. Auf jeden Fall das Verbiegen der Kupplungsglocke verhindern.

Kupplung erneuern Die Fressspuren am Kupplungskorb werden mit einer feinen Feile herausgeschliffen. Die Flächen, auf denen die Kupplungsscheiben ansetzen, müssen wieder plan sein. Doch so wenig wie nur unbedingt nötig, und an allen Stellen gleich viel, schliesslich sollen die Kupplungsscheiben wieder an allen Kontaktstellen Angriff haben. Die Korklamellen können gut in Eigenregie erneuert werden, dies lohnt sich aber nur wenn die Scheiben wenig Verschleiss aufweisen, und wenn du die Arbeit gern machst. Denn neue Beläge sind für wenig Geld zu haben. Für das Herstellen der Korkelemente muss nicht unbedingt ein Stanzwerkzeug hergestellt werden, wie dies Jürgen Nöll beschreibt. Man kann die trapezförmigen Teile gut auch mit einem Japanmesser oder einer Laubsäge aussägen. Sie müssen etwas grösser als die Löcher in der Lamellenplatte sein. Hat man dies getan, werden Korkteile für fünf Minuten in kochendes Wasser gelegt, anschliessend lassen sie sich gut in die in die Lamellenplatte eindrücken. Die Platten gut trocknen lassen und anschliessen auf einer Glasplatte mit Schleifpapier plan und auf die richtige Dicke schleifen. Eine geeignete Glasplatte finden wir in fast in jedem Külschrank. (das Tablar einfach zurücklegen, bevor Madame vom Einkaufen zurück kommt) Die "korklosen" Scheiben werden gut gereinigt und dürfen keine Roststellen aufweisen, sonst müssen sie ersetzt werden.

Kupplung einbauen Werden die alten Kupplungsbeläge wieder eingebaut, müssen sie gut gesäubert werden. Einfach geht der Einbau bei all jenen Fahrzeugen, wo die ganze Kupplungsglocke aus- und eingebaut werden kann. Kupplung zusammensetzen, ganze Kupplung in den Motor einsetzen. Für alle anderen wird es einfacher, wenn der Motor ausgebaut ist. Dann können nämlich der Motor unter dem Ständer fixiert werden und die Federn über den Hebel des Ständers zusammen gepresst werden. Schwieriger wird es, wenn der Motor für die Arbeiten an der Kupplung nicht ausgebaut ist. Ich hatte Erfolg damit, dass ich einen Abzieher mit festen Schnüren an den Stehbolzen fixiert habe, mit dessen Gewinde ich den Druck auf die Federn ausüben konnte; siehe Foto.

Getriebe

Getriebe halten im Normalfall sehr lange. Sie sollten nur demontiert werden, wenn sie nicht mehr oder nur schwer zu schalten sind, wenn die Gänge rausspringen oder wenn sie ungesunde Geräusche von sich geben, oder wenn eine Totalrevision ansteht, sprich alle auch alle Lager gewechselt werden. Sollten hier Instandsetzungsarbeiten nötig sein, auf jeden Fall im gleichen Zug auch gleich die Lager erneuern und nicht alte wieder verwenden. Hier ist der falsche Ort zum Sparen.

Vergaser und Luftfilter
Vergaser ausbauen und aussen reinigen. Doch bevor/während man das gute Teil in seine Bestandteile zerlegt, notiert man sich am besten schnell die Stellung der Düsennadel und der Luftregulierschraube, meist kann davon ausgegangen werden, dass der Vergaser mit diesen Einstellungen einigermassen gearbeitet hat. Diese Einstellungen nehmen wir gleich beim Zusammenbau wieder vor, allenfalls lassen sich langwierige Einstellarbeiten oder wenigstens die ersten Startversuche etwas vereinfachen, gerade wenn man noch keine Ahnung vom Vergasereinstellen hat, kann das hilfreich sein. Nach dem Zerlegen werden die Teile gut gereinigt, dazu aber keine harten Metallgegenstände benützen. Ablagerungen lösen sich in einem Bad aus Essigreiniger.Dichtungen kontrollieren und allenfalls ersetzen, kontrollieren, ob der Schwimmer dicht ist, und die Schwimmernadel richtig schliesst. Trockenluftfilter mit dem Staubsauger reinigen oder ersetzen, Nassluftfilter mit Reinbenzin säubern, anschliessend in Motorenöl tauchen, abtropfen lassen und wieder einbauen.

Auspuff

Ausbau Die Schrauben rund um den Auspuff, besonders diese an der Schelle sind meist besonders verrostet. Hier dem Kriechöl besonders lange Einwirkzeit geben, die Mutter mit dem Schlüssel etwas hin und her bewegen und erneut einsprühen. Beim endgültigen Lösen immer wieder etwas zurückdrehen und neu ölen, so nimmt das Gewinde an der Schelle am wenigsten Schaden.


Auspuff entrussen Das Problem gerade bei 2-Takt Motoren ist, dass sich Reste unverbrennten 2-Taktöls im Auspuff absetzen und sich mit den Russpartikeln verbinden. über die Jahre gibt das eine beachtliche Ablagerung im Auspuff, die kaum, oder nur schwierig zu entfernen ist. Doch für den besseren Durchzug der Abgase sollte versucht werden, möglichst viel davon zu entfernen. Ich habe es folgendermassen gelöst: Ich habe den Auspuff so mit Backsteinen aufgebockt, dass der Ausgang des Auspuffs senkrecht nach oben stand. Nun habe ich den Auspuff von unten mit zwei Gaskochern erhitzt. Die enthaltenen ölresten beginnen sich dabei zu verflüchtigen und treten oben aus. Dieses austretende Gemisch habe ich angezündet. Wenn die Flamme auslöscht, ist der Vorgang abgeschlossen. So hat das ganze einige Stunden vor sich her gebrannt. Anschliessend habe ich die im Innern zurückgebliebenen Russpartikel mit Schlägen mit dem Gummihammer gelöst. Das Mühsame ist nun, diese Partikel um die Schikanen herum durch die beiden öffnungen herauszuschütteln.

Auspuff schwärzen Einen Auspuff neu zu lackieren ist aufwändig und bringt so gut wie nichts. Zuerst wird er unter hohem Zeitaufwand entrostet und entfettet, was in der Regel kaum vollständig gelingt und nach dem Lackieren meldet sich der Rost zurück, bevor der Lack richtig trocken ist.
Eine einfachere Lösung mit längerfristig besserem Ergebnis ist folgende: Auspuff grob entrosten, dazu reicht eine Topfbürstenaufsatz für die Bohrmaschine, anschliessend wird der Auspuff mit einer Spritztour oder dem Heissluftföhn oder noch besser mit der Lötlampe erhitzt und mit Leinöl eingestrichen. Das ganze qualmt, bis das Oel getrocknet ist. Diese Prozedur wird regelmässig wiederholt. Wem die Oberfläche damit zuwenig schwarz ist, kann das Leinöl mit Schwarzpaste für Elektroherdplatten aus dem Haushaltswarengeschäft mischen.

Auspuff verchromen Schwieriger zu restaurieren als einen lackierten Auspuff sind jene, die verchromt waren. Nicht alle Galvanikbetriebe tauchen deinen alten russigen öligen Auspuff in ihre galvanischen Bäder. Ist die alte Chromschicht noch einigermassen vorhanden, diese gut pflegen, dem Geldbeutel und der Umwelt zuliebe.

Quellen:

http://www.rollertipp.ch/
http://www.alteroller.de
www.zuendappshop.de
www.zuendapp-technik.de der neue Shop .. das neue Portal und das neue unabhängige Zündappforum - ZÜNDAPP-technik.de





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